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| CA 2° 181
| CA 2° 321
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Die Erforschung des Eckhartschen Oeuvres ist naturgemäß abhängig von den Handschriften, in denen seine Texte - in welchem Bearbeitungsstand auch immer - vorliegen. Ohne die Kenntnis der Handschriften wäre Pfeiffers Ausgabe von 1857 ebensowenig möglich gewesen wie die seit 1936 sich in Arbeit befindene kritische Edition der deutschen und lateinischen Werke. Bezüglich der Pfeifferschen Texte konnte Josef Quint für die deutsche Abteilung der Edition auch Dank selbständiger Suche etliche Handschriften zur Bearbeitung der Predigten und Traktate mit heranziehen, zu denen seitdem (sein letzter Bearbeitungsstand datiert auf 1976) viele weitere Hss. hinzugekommen sind, die seinem Nachfolger Georg Steer zur Verfügung stehen.
Inzwischen muss man zur Einsichtnahme in eine Handschrift nicht mehr unbedingt einen akademischen Grad vorweisen und zur besitzenden Bibliothek reisen, sondern kann sie sich an einem beliebigen Ort am Bildschirm ansehen und dabei alle Vorteile nutzen, die die Digitalisierung mit sich bringt. Noch ist erst ein Bruchteil (aktuell 30 Hss. und alle Drucke, darunter der umfangreichste, der Basler Taulerdruck von 1521) der deutschsprachigen Eckhart-Handschriften digitalisiert (s. Liste der digitalisierten Drucke und Hss. ), aber es ist absehbar, dass - von wenigen Ausnahmen abgesehen - noch in dieser Generation die wichtigsten deutschsprachigen Handschriften online abrufbar sein werden.
Anders gestaltet sich die Situation bei den lateinischen Handschriften (gegenüber aktuell 272 Hss., die zur deutschen Edition herangezogen wurden), die jedoch - was anscheinend seit 150 Jahren immer wieder betont werden muß - quantitativ mindestens drei Viertel des Gesamtwerkes ausmachen ! Dem Vorsitzenden der Meister-Eckhart-Gesellschaft, Prof. Mieth, ist es zu verdanken, dass zwei der bisher bekannten 16 lat. Handschriften digitalisiert wurden und hier nun erstmals präsentiert werden können. Beide Hss. stammen aus der Bibliotheca Amploniania in Erfurt (Details s.u.) und bilden den Grundstock eines digitalen Handschriftenarchivs, dessen Ergänzung hoffentlich nicht allzulange auf sich warten lässt.

Handschrift: Erfurt, Bibliotheca Amploniania, 82 + 1 Bll., Perg. (Bl. 1-38) und Pap. (Bl. 39-46; aufgrund des Wasserzeichens datiert auf den Zeitraum 1320-1329), 1. Viertel 14. Jh., zweispaltig, vier Schreiber sowie einige Korrektoren ( = Sigle E).
Digitalisiert durch Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha.

Inhalt

Nr.BlattSpalteInhaltHände
1.1r-3v1-6Prologus generalis in opus tripartitumE
2.3v6-10Prologus in opus propositionumE
3.3v11Prologus in opus expositionum (I)E
4.3v-13r11-50Expositio Libri GenesisE
5.13r-14v50-55Expositio Libri ExodiE
6.14v-21v55-83Sermones et Lectiones super Ecclesiastici c. 24, 23-31E
7.21v83Prologus in opus expositionum (II)E
8.21v-46v83-177Expositio Libri SapientiaeE-E1-E2
9.46v177-183Tabula auctoritatum Libri SapientiaeE2
10.47-82185-328Wilhelm von Alton OP, Kommentar zum Buch EcclesiastesE3

Ausführlichere Beschreibung und Literatur s. eckhart.de - Handschriften .

Die Handschrift bildet den ersten Bearbeitungsstand der angeführten Texte ab, wobei die Prologi, Ecclesiasticus und der Prolog zum Opus expositionum (II) bereits der späteren Redaktionen (CT-Rezension) in den Handschriften Trier (Sigle T) und Cues (Sigle C) entsprechen, der Genesiskommentar zu etwa zwei Dritteln fertiggestellt, Exodus erst zum Bruchteil ausgeführt und der Kommentar zum Buch Sapientia nahezu vollständig vorlag.
Heinrich Denifle OP veröffentlichte 1886 einen Textabdruck der Spalten 1-14 und 50-97 und Konrad Weiss gab 1937/38 in den ersten beiden Lieferungen der Edition der lateinischen Werke Band 1 einen Abdruck der Rezension E (Sp. 1-55, LW 1, S. 35-101), wobei "alles Augenmerk auf genaueste Wiedergabe des Textes der Hs. E und ihrer Korrektoren, der vorgenommenen Änderungen und Rasuren, sowie auf möglichst getreue Beibehaltung auch des äußeren Bildes der Handschrift im Original gerichtet" war (LW 1, S. 27).

Die hier vorgenommene Präsentation zeigt die Scans der Handschrift bis Blatt 46 in fünf verschiedenen Auflösungen (5 = 100% = die Scans der Universitäts- und Forschungsbibliothek im jpg-Format - im Original im tif-Format) in exakt der Form wie die Originalscans sowie im Vergleich den Textabdruck von Denifle S. 533-615 (in drei Auflösungen). Ich hätte auch gern den Vergleich mit der Rezension E angeboten, aber leider war Kohlhammer dagegen.

Zur Präsentation.

Download:

  • Die vollständige Handschrift: CA 181 (170 S., 320 mb)
  • Die Eckhart-Texte (Bl. 1-46): CA 181-Eckhart (96 S., 180 mb)
  • Alton (BL. 47-82): CA 181-Alton (78 S., 148 mb)
  • Der vollständige Text Denifles, Meister Eckeharts lateinische Schriften und die Grundanschauung seiner Lehre, in: ALKGMA 2 (1886), S. 417-615, findet sich auf archive.org .

Handschrift: Erfurt, Bibliotheca Amploniania, 108 Bll., Perg., 13. und 14. Jh., zweispaltig ( = Sigle F). Aus zwei Teilen zusammengebunden: 1. Teil (Bl. 1-62) 32 x 22 cm, zwei Hände aus dem 13. und 14. Jh.; 2. Teil (Bl. 63-108) 26 x 18,5 cm, min. vier Hände aus dem 14. Jh.
Digitalisiert durch Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha.

Inhalt

Nr.BlattInhalt
1.1-62Thomae Aquinatis commentarius in XII libros metaphysicorum Aristotelis
2.62-92Iacobi (de Viterbo) fratris ordinis Heremitarum quodlibet duo
3.92va-96vb, 97va-98vbFünf Collationes in Libros Sententiarum
4.93ra-vaEckhart, Collatio in libros Sententiarum
5.97-108Quaestiones philosophicae

Ausführlichere Beschreibung und Literatur s. eckhart.de - Handschriften .

Die hier vorgenommene Präsentation zeigt die Scans der Handschrift Blatt 92-98 in fünf verschiedenen Auflösungen (5 = 100% = die Scans der Universitäts- und Forschungsbibliothek im jpg-Format - im Original im tif-Format). Die vollständige Handschrift kann downgeloaded werden.

Zur Präsentation.

Download:

  • Vollständige Handschrift: CA 321 (219 S., 335 mb)

Bildbetrachter (Viewer) zur Darstellung digitaler Handschriften im Internet sind so zahlreich wie die Bibliotheken, die Digitalisate ins Netz stellen. Auf der Suche nach einem Programm fand ich allerdings nur den DFG-Viewer, der eine Anbindung externer Quellen erlaubt, dessen Nutzung jedoch die Beherrschung seiner 'Meta'-Sprache erfordert. Ich wollte auf jeden Fall den Vergleich einer Textabschrift (Denifle und/oder Weiss) mit dem Original ermöglichen und auf den ersten Blick schien mir das mit dem DFG-Viewer nicht möglich zu sein. Vor die Wahl gestellt, die Metasprache zu lernen oder einen Viewer auf meine Bedürfnisse hin zu programmieren, erschien mir letzteres als die bessere Alternative. Herausgekommen ist ein Bildbetrachter, der die m.E. wichtigsten Funktionen bereitstellt und zwar in einer html/Javasript-Kombination, in der ich seit inzwischen 15 Jahren geübt bin, die ihren Zweck erfüllt, aber mit Sicherheit besser ('sauberer') programmiert werden könnte. Ich bin da für alle Vorschläge und Verbesserungen offen (Kontakt).

Beschreibung
Bei Aufruf erscheint die obere Menüzeile mit den Elementen:

Zurück auf Los - die Startseite der Meister-Eckhart-Gesellschaft
Info Diese Seite hier
Auswahl der Handschrift
Grösse Fünf Auflösungen der Handschriften. Stufe 5 entspricht der Auflösung der Originalscans. Stufe 2 passt dabei bereits gerade eben in den Vollbild-Modus (Funktionstaste F11) bei einer Bildschirmauflösung von 1280 x 1024
Auswahlmenü, mit der eine bestimmte Seite der ausgewählten Handschrift direkt angezeigt werden kann (CA 2° 181: 94 Seiten; CA 2° 321: 16 S.) inkl. Umschlagseiten
Ein Bild zurück oder weiter. Vor der ersten Umschlagseite springt das Bild auf den Umschlag hinten und umgekehrt
Seitenweise Ansicht der Handschrift
Doppelseitenansicht der Handschrift, als würde man sie aufschlagen und in ihr blättern, d.h. es sind immer nur die 'aufgeschlagenen' Seiten zu sehen. Entsprechend sieht man auch die Einbandseiten gleichzeitig. Da sich die Scans überlappen, kommt es in der Mitte zwischen den Seiten regelmäßig zu einer Doppelansicht. Ich habe mich dagegen entschieden, die Originalscans zu beschneiden, da diese nicht immer 100%ig entlang der vertikalen Mitte ausgeführt sind, d.h. es würde zwangsläufig etwas verloren gehen. Lieber sehe ich etwas doppelt als gar nicht
Vergleich (Nur CA 2° 181). Dieser Link führt zum zweiten Menü (s.u.), das man wahrscheinlich mit dem DFG-Viewer nicht realisieren kann (wer weiß, ich habe ja die Metasprache nicht gelernt - s.o.), dem direkten Vergleich des Textabdrucks Denifles mit den entsprechenden Blättern der Handschrift CA 2° 181. Bei der anderen Hs. gibt es leider keine Vergleichsmöglichkeiten, weshalb dieser Link dann deaktiviert ist
? Diese Hilfe hier

Unterhalb der beiden Menüs befindet sich eine Informationszeile mit der Bildnr., der Seite bzw. dem Blatt und einer Beschreibung, um welchen Text es sich jeweils handelt.

Es war mir wichtig, dass die Optionen untereinander passen, d.h., man kann zwischen den Grössen, den Seiten und der Ein- und Doppelseitenansicht hin- und herspringen ohne die Seite zu verlassen, auf der man sich gerade befindet, wobei die Einzelseitenansicht immer dem rechten Bild der Doppelseitenansicht entspricht. Ich empfehle jedoch, vor dem Umschalten zwischen Einzel- und Doppelseite mindestens auf Stufe 2 zurückzugehen, da sonst einiges gescrollt werden muß (speziell bei 100% = Stufe 5) um zum Menü zurückzufinden.

Das Vergleichsmenü (nur CA 2° 181)
Das Menü ist zweigeteilt. Auf der linken Seite ist der Textabdruck von Denifle zu sehen (S. 533-615) und rechts die Handschrift CA 2° 181 (Sigle E), auf die sich Denifles Text bezieht. Beide Hälften können unabhängig voneinander in verschiedenen Größen (3 Stufen Denifle, 5 Stufen Handschrift) und vor- wie rückwärts geblättert werden. Zusätzlich sollte links wahlweise der Text von Denifle und Weiss auswählbar sein (jetzt nur Denifle) und rechts die Handschrift und Weiss (jetzt nur CA 2° 181), um auch die Texte von Denifle und Weiss vergleichen zu können, was leider aufgrund des Vetos von Kohlhammer öffentlich nicht möglich ist.
In der Mitte verknüpft ein Auswahlmenü die Denifle'schen Seiten mit dem entsprechenden Bild der Handschrift, d.h. hier wird zu jeder Seite von Denifle das seinem Text entsprechende Blatt der Handschrift aufgerufen.
Durch Klick auf 'Vergleich aus' wird das erste Menü wieder aufgerufen.